Düsseldorf. Der Zusammenprall von völkisch-nationalistischen und eher gemäßigten Kräften in der NRW-AfD steht offenbar unmittelbar bei einem Parteitag bevor.
Die in unterschiedliche Lager gespaltene NRW-AfD plant offenbar einen vorgezogenen Landesparteitag mit Vorstandswahlen am 6. Juli. In den sozialen Netzwerken empört sich der AfD-Landesvorsitzende Thomas Röckemann, der zum völkisch-nationalistischen „Flügel“ der Partei zählt, über diese Pläne. Der Parteitag fällt demnach auf das „Kyffhäusertreffen“ der Rechtsaußen in der AfD, zu dem der umstrittene Thüringer AfD-Landeschef Björn Höcke nach Thüringen einlädt. Röckemann vermutet dahinter Absicht. Vertreter des „Flügels“, die nach Thüringen reisen, könnten dann nicht beim Parteitag abstimmen. „Abstoßend“ findet das Röckemann, der seit Monaten im Clinch mit dem als gemäßigter geltenden AfD-Co-Landesvorsitzenden Helmut Seifen liegt.
„Ihr werdet in NRW gebraucht“, schreibt Björn Höcke seinen Anhängern. Er empfiehlt dem „Flügel“ aus NRW, am 6. Juli nicht nach Thüringen zu reisen, sondern am Parteitag teilzunehmen.
Duell der AfD-Landesvorsitzenden
Über einen bevorstehenden „Showdown“ zwischen nationalistischen und gemäßigteren Kräften in der AfD wird seit Monaten spekuliert. Regulär würde die Partei im Herbst zu einem Landesparteitag einladen. Als Veranstaltungsort ist angeblich Warburg nahe der hessischen Landesgrenze im Gespräch. Helmut Seifen hatte zu Jahresbeginn in einem „Brandbrief“ an die AfD-Bezirksvorsitzenden geschrieben, der so genannte „Flügel“ agiere als „eigenständige Partei in der Partei“.