Markus Bradtke, Bauderzernent in Bochum, empfiehlt, die Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt regelmäßig zu analysieren.

Wie wichtig sind große attraktive Wohnprojekte wie der „Ostpark“ in Bochum oder „Essen 51“ für das Ruhrgebiet?

Bradtke: Sie sind von höchster Bedeutung. Wohnen gehört mit Arbeiten und Bildung zu den großen Themen der Stadtentwicklung.

Allein im „Ostpark“ sollen 1000 Wohneinheiten entstehen. Bauen wir zu viel?

Eine Überproduktion im Wohnungsbau erwarte ich in nächster Zeit nicht. Aber es wird eine Marktbereinigungen geben. Über 70 Prozent des Wohnungsbestandes in Bochum ist älter als 50 Jahre. Nur zwei Prozent sind seit 1990 neu gebaut worden. Viele Bestandswohnungen entsprechen jedoch längst nicht mehr den heutigen Anforderungen, etwa bei der Barrierefreiheit, bei Wohnungsgrundrissen und beim energetischen Standard.

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Gibt es noch genug Flächen für neue Wohngebiete?

Bochum bietet noch ausreichend Reserven. In anderen, hochverdichteten Städten der Region sieht die Situation anders aus. Es wird zu Überschwapp-Effekten kommen. Ich bediene aber natürlich gern den Essener Wohnungsmarkt mit. Wichtig ist, das wir als Stadt die Entwicklung regelmäßig genau analysieren, damit wir nicht am Markt vorbeiplanen.