Dortmund. Die Gymnasien in NRW starten bereits in diesem Sommer mit dem neuen Schulfach Wirtschaft. Alle anderen weiterführenden Schulen ziehen 2020 nach.
NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hat vor Wirtschaftswissenschaftlern die Pläne für das neue Schulpflichtfach Wirtschaft vorgestellt und für die geplante Ausweitung der ökonomischen Bildung an den Schulen in NRW geworben. „Mit den Lehrplan-Entwürfen stärken wir die Fachlichkeit“, sagte Gebauer an der TU Dortmund vor der Deutschen Gesellschaft für Ökonomische Bildung. „Die Schüler lernen, sich eigene Urteile zu bilden und daraus ihr eigenverantwortliches Handeln abzuleiten.“ Sie widersprach der Kritik, den Wirtschafts- zulasten des Politikunterrichts stärken zu wollen: Politische Bildung sei „unverzichtbar“.
Der Kernlehrplan gilt ab dem Schuljahr 2019/20 an allen Gymnasien, ab Sommer 2020 auch an Real-, Haupt- und den anderen weiterführenden Schulformen. Zudem soll an allen weiterführenden Schulen das Fach Wirtschaft als Wahlpflichtfach zur Vertiefung angeboten werden. Der Unterricht gliedert sich in Themen wie Wirtschaftliches Handeln, Unternehmen und Gewerkschaften und europäischer Wirtschaftsraum. Die Ministerin betonte, die Kinder würden inhaltlich ausgewogen unterrichtet. Zum Fach Unternehmen/Gewerkschaften sagte sie: „Hier geht es um die Rechte von Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Zentraler Punkt ist die Auseinandersetzung mit Interessen und Konflikten in der Arbeitswelt.“
So wird der Unterricht an den Schulen angeboten
Am Gymnasium wird der Umfang der Fächer Erdkunde, Geschichte und Wirtschaft-Politik (neu) 23 Wochenstunden betragen – fünf Wochenstunden mehr als bisher. Ähnlich verhält es sich an den Sekundarschulen. Das Fach Arbeitslehre entfällt als Pflichtfach, Hauswirtschaft und Technik werden eigenständige Fächer.
An den Realschulen wird es das neue Fach Wirtschaft geben. Der Umfang für die sozialwissenschaftlichen Fächer steigt auch hier an. Realschulen können sich entscheiden, ob sie das neue Fach als Kombifach Wirtschaft-Politik anbieten. Die Hauptschulen sollen am Lernbereich Wirtschaft-Hauswirtschaft-Technik festhalten. Das Fach Arbeitslehre wird ab 2020 „Wirtschaft und Arbeitswelt“ heißen.