Düsseldorf. Die Zahl eingeschmuggelter Mobiltelefone hinter Gittern ist nochmals gestiegen. Das Land setzt jetzt in den Gefängnissen auf Tiere und Technik.

Im nordrhein-westfälischen Strafvollzug wird zurzeit erstmals ein Handy-Spürhund eingesetzt. Das hat Justizminister Peter Biesenbach (CDU) in einer aktuellen Vorlage für den Rechtsausschuss des Landtags bekannt gegeben. Man erprobe derzeit in den Haftanstalten einen auf Mobilfunktelefone konditionierten Spürhund. Mitte des Jahres werde man den Einsatz auswerten und über die Anschaffung solch speziell ausgebildeter Tiere entscheiden, so Biesenbach.


Die Zahl eingeschmuggelter Handys in den NRW-Gefängnissen ist weiter gestiegen. Laut Justizministerium wurden im vergangenen Jahr genau 1972 Mobilfunkgeräte gefunden. Zwölf der landesweit 36 Anstaltsleitungen berichteten von einem Anstieg der Handy-Funde. Das Justizministerium wies daraufhin, dass auch Telefone mitgezählt wurden, die in Anstalten des offenen Vollzugs sichergestellt wurden, wo das Einbringen trotz des Verbots „ohne größere Schwierigkeiten möglich ist“.

Hunde und neue "Mobifinder" sollen Telefon-Flut eindämmen


Andere Länder machen offenbar gute Erfahrungen mit Handy-Spürhunden. Der Ausbilder der NRW-Diensthundeführer hospitierte bereits einige Tage beim sächsischen Justizvollzug, um zu lernen, wie sich Hunde nicht nur auf Drogen, sondern auch auf Mobiltelefone konditionieren lassen.

Auch technisch rüsten die NRW-Gefängnisse auf. Laut Biesenbach wurden im vergangenen Jahr bereits 200 sogenannte Mobifinder beschafft, deren Auslieferung begonnen habe. Dabei handelt es sich um Detektoren, die versteckte Handys etwa bei Besuchern aufspüren können. In diesem Jahr will das Land weitere 150 Mobilfunkdetektoren anschaffen.