Düsseldorf. . Die Durchschnittsnote bei Abiturienten ist in NRW auf 2,44 gestiegen. Mehr Jugendliche erhalten eine glatte Eins, mehr Schüler fallen durch.
Ein neuer Rekord: Mit 2,44 lag die Durchschnitts-Abiturnote in NRW im Schuljahr 2016/17 so hoch wie noch nie. Der Trend zu immer besseren Abiturnoten hält seit Jahren an. 2005/06 lag die Durchschnittsnote bei 2,66, im Schuljahr 2006/07 bei 2,64. Damals schaffte nur jeder sechste Abiturient ein Einser-Abi, heute ist es jeder Vierte. Das geht aus einer neuen Statistik des NRW-Schulministeriums hervor. Zum Vergleich: In Bayern verbesserte sich der Notenschnitt in den vergangenen Jahren von 2,43 auf 2,32.
Auch die Zahl derer, die eine glatte Eins erreichten, verbesserte sich in NRW zuletzt – von 1234 im Jahr 2015 auf 1431 im Jahr 2017. In ähnlichem Maße ist die Anzahl der Abiturienten gestiegen, die durch die Prüfungen gerasselt sind. 3244 Gymnasiasten haben es 2016 nicht geschafft - fast ein Fünftel mehr als im Vorjahr.
Besonders beliebt bei NRW-Abiturienten sind die Fächer Englisch, Deutsch, Mathe und Biologie. Mädchen schneiden beim Abitur besser ab als Jungen: Laut Statistik erzielten sie eine Durchschnittsnote von 2,37, die Jungen erreichten 2,53.
Grüne: Auslese folgt an den Unis
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in NRW sieht im Trend zu besseren Abinoten kein Problem. „Das ist im Grunde eine positive Entwicklung. Wir dürfen uns über gute Schülerleistungen freuen“, sagte ein GEW-Sprecher. Die Gewerkschaft vermutet, dass das Zentralabitur diese Entwicklung gefördert haben könnte. Sie erleichtere die Vorbereitung aufs Abi. Exotenthemen seien selten geworden.
Der Grünen-Landesvorsitzende Felix Banaszak, sieht keinen Grund zur Aufregung: „Das ist ein Scheinthema, völlig nebensächlich. Wir sollten uns mit den wirklichen Zukunftsfragen der Bildung beschäftigen, statt dieses Thema immer wieder hochzuziehen. Wem wäre geholfen, welches Problem wäre gelöst, wenn die Noten wieder schlechter würden? Eine Auslese wird sowieso vorgenommen, zum Beispiel über den NC an Hochschulen.“