Duisburg. . Die beiden Staatsanwälte zur Bekämpfung von Clan-Kriminalität im Duisburger Norden werden voraussichtlich im Sommer ihre Arbeit aufnehmen.
Es stehe noch nicht fest, welche Kollegen die dafür geschaffenen Stellen besetzen werden, erklärte die Sprecherin der Duisburger Staatsanwaltschaft, Anna Christiana Weiler. "Es wird sich aber um zwei erfahrene Staatsanwälte beziehungsweise Staatsanwältinnen handeln, die in ihren jetzigen Aufgaben durch Neueinstellungen ersetzt werden." Die Landesregierung hatte im Februar angekündigt, dass zwei Staatsanwälte künftig dort sitzen sollen, wo Clans und Mafiagruppen ihr Unwesen treiben.
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Bei der Behörde trägt das Projekt den Titel "Staatsanwalt vor Ort im Duisburger Norden". Nach früheren Angaben von NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) werden allein in Duisburg 2800 Menschen kriminellen Clanszugerechnet. "Darauf muss der Staat deutlich reagieren und zeigen, dass er Parallelgesellschaften nicht duldet", hatte er im Februar gesagt. Am Montag wiederholte er seine Ankündigung, dass eine Ausweitung auf andere Städte geplant sei, wenn das Projekt der Vor-Ort-Staatsanwälte in Duisburg gut laufe.
Dienstsitz im Stadtteil Hamborn
Die Vor-Ort-Staatsanwälte sollen ihren Sitz nicht wie ihre übrigen Kollegen in der Duisburger Innenstadt haben, sondern direkt im Stadtteil Hamborn. Vorbild ist ein Projekt in Berlin-Neukölln. Probleme mit Clan-Kriminalität gibt es auch in Essen. Den dortigen Clans waren Polizei und Behörden in der vergangenen Woche mit einer groß angelegten Razzia auf den Leib gerückt.
In Duisburg werden laut Staatsanwaltschaft derzeit die nötigen Vorbereitungen zur Umsetzung des Projekts getroffen. "Es wird unter anderem geklärt, an welcher Örtlichkeit im Duisburger Norden die Kollegen ein Dienstzimmer einrichten und wie sie dort mit der notwendigen technischen Ausstattung versorgt werden können", sagte Weiler.
Auf Leitungsebene habe bereits eine Besprechung der Staatsanwaltschaft mit den potenziellen Projektpartnern wie Polizei, Landgericht, Zoll und Steuerfahndung stattgefunden. Voraussichtlich im Mai sollen bei einem weiteren Treffen gemeinsam Konzepte zur Bekämpfung von Clan-Kriminalität erarbeitet werden. (dpa)