Essen/Magdeburg. Guido Reil hat gute Chancen, für die AfD ins Europaparlament einzuziehen. Der Essener wurde auf den zweiten Listenplatz seiner Partei gewählt.

Der Essener AfD-Politiker Guido Reil ist auf den zweiten Listenplatz seiner Partei für die Wahl zum Europaparlament im kommenden Jahr bestimmt worden. Reil setzte sich am Freitag in Magdeburg in einer Stichwahl mit 273 Stimmen gegen Martin Schiller, ebenfalls aus Nordrhein-Westfalen, durch. Schiller erhielt 219 Stimmen.

Guido Reil griff die EU in seiner Bewerbungsrede scharf an: «Diese Dekadenz in Brüssel, die widert mich an», sagte er unter dem Beifall der Mitglieder des Treffens. Der Essener war kürzlich mit der Aussage «Ich bin doof» aufgefallen. Schiller berichtete in seiner Rede von seiner Jugend in der DDR.

Bislang nur ein AfD-Abgeordneter im Europaparlament

Auf Platz eins der Liste war zuvor ohne Gegenkandidat der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen mit rund 90 Prozent der abgegebenen Stimmen gewählt worden. Meuthen, der die AfD gemeinsam mit Alexander Gauland führt, ist seit Ende 2017 Mitglied des Europäischen Parlaments - derzeit als einziger AfD-Abgeordneter.

Bis Montag wollen die AfD-Delegierten 40 Kandidaten für die Europawahl im kommenden Mai bestimmen. Das Treffen in Sachsen-Anhalt wird von der Affäre um Parteispenden aus dem Ausland überschattet. (dpa)