Washington/Damaskus.
Erstmals haben die USA gemeinsam mit fünf arabischen Verbündeten die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auch in Syrien angegriffen. In der Nacht zu Dienstag seien IS-Stellungen in mehreren Provinzen des Landes bombardiert worden, teilte das US-Militär mit. Dabei wurden nach Angaben von Menschenrechtlern 70 IS-Extremisten getötet. Zudem starben 50 Kämpfer der weitgehend unbekannten Chorasan-Gruppe, die mit dem syrischen Al-Kaida-Ableger verbunden ist. Auch acht Zivilisten wurden nach diesen Angaben getötet, darunter zwei Kinder. Im Nachbarland Irak fliegen die USA schon seit mehr als sechs Wochen Angriffe gegen die IS-Miliz. Anders als dort hat Washington in Syrien jedoch keine Erlaubnis der Regierung für die Angriffe eingeholt.
„Dies ist nicht Amerikas Kampf allein“, sagte Obama kurz vor seiner Abreise zum Klimagipfel nach New York. Die nationale Sicherheit werde „Schulter an Schulter“ mit den arabischen Ländern verteidigt. „Wir werden Terroristen, die unser Volk bedrohen, keinen Zufluchtsort lassen“, sagte er mit Blick auf Chorasan. Der Kampf in Syrien werde lange dauern, warnte er zugleich.
In Syrien tobt seit Frühjahr 2011 ein blutiger Bürgerkrieg, der als Aufstand gegen das Regime von Präsident Assad begonnen hatte. Der Islamische Staat beherrscht im Norden und Osten Syriens ein Drittel der Fläche des Landes.