Düsseldorf:. In Nordrhein-Westfalen haben einer Studie zufolge etwa 70 Prozent der Kinder und Jugendlichen bereits Erfahrung mit gewinnbasierten Glücksspielen gemacht. Mehr als fünf Prozent zeigten bereits Merkmale für eine Sucht. Besonders gefährdend seien Geldspielautomaten und Glücksspiele im Internet.
Rund 70 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen haben einer Studie der Universität Mainz zufolge schon Erfahrungen mit gewinnbasierten Glücksspielen gemacht. Mehr als fünf Prozent der Befragten zeigten bereits Merkmale für eine Sucht oder eine starke Gefährdung im Umgang mit den für Minderjährige verbotenen Spielen. Im Auftrag des NRW-Gesundheitsministeriums hatte die Uni 6000 Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 19 Jahren befragt.
Besonders gefährdend seien Geldspielautomaten und internetbasierte Glücksspiele. Dass Kinder und Jugendliche immer öfter trotz bestehender Jugendschutzgesetze zu tief in die virtuellen Welten von Glücksspielen eintauchten, sei das Ergebnis einer gesellschaftlichen Fehlentwicklung, erklärte Ministerin Barbara Steffens (Grüne) am Dienstag in Düsseldorf.
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Um im Internet an Glücksspielen teilnehmen zu können, bedarf es Kreditkarten, an die Minderjährige über Eltern kommen oder Gutscheinkarten, die Eltern, andere Volljährige oder Jugendliche selbst im Handel besorgen. Im Netz muss meist nur angeklickt werden, dass man mindestens 18 Jahre ist.
Frühzeitig Aufklären
"Wir müssen Kinder und Jugendliche frühzeitig über die Risiken des Glücksspielens aufklären. Elternhaus und Schule sind hier besonders gefordert", erklärte Steffens. Das Land habe Maßnahmen bereits verstärkt. Im Auftrag habe die Schwerpunktberatungsstelle zu Glücksspielsucht in Herford den Material- und Methodenkoffer "Glüxxbox" entwickelt. Außerdem werde die Präventionsarbeit der Suchtberatungsstellen erweitert. Zudem gibt es die Broschüre "Konsum von Glücksspielen bei Kindern und Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen". (dpa)