Paris. . Auf das Ultimatum, sich nicht am Kampf gegen den „Islamischen Staat“ zu beteiligen, werde die französische Regierung nicht eingehen, kündigte Frankreichs Regierungschef Manuel Valls an. Ein IS-Sprecher ruft zugleich im Internet zum Mord an Bürgern aus dem Westen auf.

„Wir lassen uns nicht erpressen und schon gar nicht verhandeln wir mit Geiselnehmern!“ Mit diesen Worten reagierte Frankreichs Regierungschef Manuel Valls gestern auf das Ultimatum der Terroristen, einen in Algerien entführten französischen Touristen zu töten, falls Paris nicht innerhalb von 24 Stunden seine Luftangriffe gegen die Miliz Islamischer Staat (IS) im Irak stoppt.

Zwar räumte Valls ein, seine Regierung sei äußerst beunruhigt, doch vor dem Terrorismus dürfe man keinen Fußbreit Boden zurückweichen. Am Montag hatten Mitglieder der mit dem IS in Verbindung stehenden algerischen Islamistengruppe und Al-Khilafa ein Video des von ihnen tags zuvor entführten Hervé Gourdel im Internet veröffentlicht. Es zeigt den von zwei vermummten Männern bewachten 55-jährigen Bergführer aus Nizza, der Frankreichs Präsident François Hollande um Hilfe anfleht.

"Ungläubige" im Fadenkreuz

In Zusammenarbeit mit Algier, so Außenminister Laurent Fabius, werde alles getan, „um den Mann zu finden und zu befreien“. Seit Dienstagmorgen durchkämmen algerische Soldaten die Bergregion im Osten des Landes, wo Gourdel seinen Entführern in die Hände fiel.

Beinahe zeitgleich mit dem Video wurde der Aufruf eines IS-Sprechers ins Internet gestellt, die Bürger der Staaten zu töten, die sich der Koalition gegen den IS angeschlossen haben. „Zerschmettert ihre Köpfe mit Steinen, schneidet ihnen die Kehlen durch, überfahrt sie mit euren Autos, werft sie von einer Anhöhe, erdrosselt oder vergiftet sie“, heißt es in dem Video, welches Amerikaner und Franzosen als die „Schlimmsten unter den Ungläubigen“ ins Fadenkreuz stellt.