Essen. .

Unter dem neuen Besitzer René Benko will Karstadt 2000 der knapp 17 000 Stellen streichen. Das erfuhr diese Zeitung aus Kreisen des Aufsichtsrats, der am vergangenen Donnerstag zum ersten Mal seit der Übernahme durch den österreichischen Investor getagt hatte.

Aufsichtsrat und Management hatten vergangene Woche ein hartes Sparprogramm angekündigt, ohne Details bekanntzugeben. Intern hat der Vorstand des Warenhauskonzerns offenkundig jedoch bereits sehr konkrete Pläne genannt. Demnach ist die Konzernzentrale in Essen vom Sparprogramm besonders betroffen: Hier sollen 400 der 1400 Verwaltungsstellen abgebaut werden.

Weil der Vorstand vergangene Woche betont hatte, die Konkurrenz (Kaufhof) komme mit 20 Prozent weniger Personal aus, hatten Beobachter mit einem noch höheren Arbeitsplatzabbau von bis zu 3500 Stellen gerechnet. Allerdings dürfte es bei den zunächst genannten 2000 aller Voraussicht nach auch nicht bleiben. Denn die mögliche Schließung von Filialen ist nach Informationen dieser Zeitung noch nicht mit eingerechnet. Defizitäre Warenhäuser zu schließen, hatte die Karstadt-Führung aber erstmals ausdrücklich als Möglichkeit genannt, Beschlüsse seien aber nicht gefasst worden. Handelsexperten halten 20 bis 30 der bundesweit noch 83 Warenhäuser für gefährdet.