Berlin. .

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will mit einem neuen Gesetz den Ärztemangel eindämmen. Noch im Herbst werde er den Entwurf für ein Versorgungsstärkungsgesetz vorlegen, sagte Gröhe am Dienstag im Bundestag. „Wir brauchen eine bessere Verteilung der Ärzte.“ Die Regierung wolle dem bereits bestehenden oder noch drohenden Mangel in ländlichen Regionen begegnen. Überversorgung durch Ärzte etwa in manchen Städten solle dagegen abgebaut werden.

Terminservicestellen bei der Ärzteschaft sollten eine rasche Vergabe von Facharztterminen für Patienten sicherstellen, bekräftigte Gröhe. Krankenhäuser würden unter bestimmten Voraussetzungen stärker für die ambulante Versorgung geöffnet.

Bereits 2012 war ein Gesetz in Kraft getreten, das für mehr Landärzte sorgen sollte. Die Wirkungen waren aber hinter den Erwartungen zurückgeblieben. So zeigte eine Erhebung der Bertelsmann Stiftung im Juli, dass weiterhin etwa ein Drittel der Kinder-, Frauen- und Augenärzte in Großstädten arbeite - obwohl nur ein Viertel der Bevölkerung dort lebe. Ein Präventionsgesetz, das bis Jahresende vorgelegt werden solle, werde die Vorbeugung vor Krankheiten von der Kita bis in die Altenpflege stärken, kündigte Gröhe an. Entsprechende Gesetzesvorhaben waren unter den Vorgängerregierungen gescheitert.