Brüssel. .
Der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger (60, CDU), bisher zuständig für Energie, soll ein „wirtschaftsnahes Ressort“ behalten und künftig die Bereiche Telekommunikation und Digitales in der Europäischen Union verantworten. Das verlautete gestern Abend aus Brüssel.
Oettingers bisheriges Ressort könnte demnach in der neuen Kommission mit dem Bereich Umwelt verschmolzen werden.
Als sicher gilt, dass der ehemalige litauische Gesundheitsminister Vytenis Andriukaitis in Brüssel Gesundheitskommissar wird; der bisherige Verbraucherschutzkommissar, Neven Mimica aus Kroatien, wird als Chef für das Ressort Entwicklungshilfe gehandelt.
Der neue Kommissionpräsident Jean-Claude Juncker will noch in dieser Woche die Ressortauf- und -verteilung seiner künftigen Kommission bekannt geben; bislang stehen allein die Kandidaten aus den 28 EU-Ländern fest. Dabei sollen der ehemalige finnische Regierungschef Jyrki Katainen (42) und der ehemalige lettische Ministerpräsident Valdis Dombrovski (43) Vizepräsidenten ohne eigene Ressorts werden; sie sollen stattdessen die Kommission mit leiten.
„Der neuen EU-Kommission gehören insgesamt fünf ehemalige oder amtierende Regierungschefs an. Das zeigt die zunehmende Bedeutung von Europa“, urteilt Peter Liese, CDU-Europaparlamentarier, über die Besetzungsliste. Liese begrüßt ausdrücklich, dass sich der künftige Kommissionschef Juncker durchgesetzt hat und neun Frauen der Kommission angehören.