Essen. .

Mit einem dramatischen Appell hat der Deutsche Städte- und Gemeindebund Bundesregierung und Länder zu einer grundlegenden Neuordnung der Flüchtlingshilfe aufgerufen. Die enorme Belastung der Kommunen durch die steigende Zahl an Flüchtlingen und Asylsuchenden mache einen „Marshallplan Flüchtlingshilfe“ erforderlich, sagte der Hauptgeschäftsführer des Gemeindebundes, Gerd Landsberg.

„Wir müssen der Tatsache ins Auge sehen, dass die Flüchtlingsströme eher zu- als abnehmen und sich die Zahlen asylsuchender Menschen in Deutschland angesichts der vielen Krisenherde auf der Welt häufig kurzfristig und sprunghaft entwickeln“, so Landsberg im Gespräch mit der WAZ.

„Städte und Gemeinden bekennen sich zu ihrer humanitären Verpflichtung“, betonte Landsberg. Viele Kommunen stießen aber bei der Aufnahme von Flüchtlingen schon jetzt an ihre Belastungsgrenzen. Landsberg: „Darauf müssen wir reagieren, auch mit Blick auf die Akzeptanz in der Bevölkerung.“ Die Unterbringung, Versorgung und Integration von Asylbewerbern und Flüchtlingen sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Fälle wie die umstrittene Zeltstadt für Flüchtlinge in Duisburg dürften keinesfalls Schule machen.