Düsseldorf. . 30 Millionen Euro erhalten die vom Pfingstunwetter heimgesuchten Städte im Ruhrgebiet und der Region Düsseldorf. Damit liegt die Finanzhilfe weit unter den von den Städten selbst angegebenen Schäden. Die hatten Kosten von über 300 Millionen Euro aufgelistet.

Das Feilschen hat ein Ende. Mit 30 Millionen Euro erstattet das Land den vom Sturm „Ela“ heimgesuchten Städten im Ruhrgebiet und der Region Düsseldorf nur einen Bruchteil der angegebenen Schadenssumme. 302 Millionen Euro hatten die Kommunen gemeldet. „Uns ist bewusst, dass die Hilfen nicht alle Verluste und Zuwendungen kompensieren können“, räumte Innenminister Ralf Jäger (SPD) ein.

Dem Land musste es darum gehen, ein möglichst faires Verfahren bei der Verteilung des Geldes zu finden. Indikator war laut Jäger das Ausmaß, mit dem jede einzelne Stadt vom Pfingstunwetter getroffen wurde. Dabei wurde als Grundlage die von den Städten angegebene Zahl der Einsatzstunden berechnet, die für die akute Gefahrenbeseitigung vor Ort angefallen waren.

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Außerdem wurde in Absprache mit den kommunalen Spitzenverbänden der Kreis der Empfänger eingegrenzt. Auf der Basis eines Gutachtens des Deutschen Wetterdienstes wurden bei der Verteilung solche Kommunen bedacht, deren Gebiet mindestens zu 30 Prozent im Zentrum des Sturms lagen. Von den insgesamt von „Ela“ betroffenen 85 Gemeinden hatten immerhin 34 Fehlanzeige bei den Schäden gemeldet. Sieben weitere erhalten kein Geld, weil ihre Schadenssumme unter 20 000 Euro liegt.

Hinter Düsseldorf und Essen mit jeweils rund 5,6 Millionen Euro fließen die meisten Hilfen nach Mülheim mit 3,1 und Bochum mit 2,2 Millionen Euro. Dahinter folgen Dortmund und Ratingen mit je 1,6 Millionen sowie Gelsenkirchen mit einer Million Euro.

UnwetterTeilweise hatten die Städte weit höhere Summen allein für Baumschäden berechnet, etwa Bochum 50 Millionen und Essen 40 Millionen Euro. Für zerstörte Bäume hatten die Kommunen jedoch höchst unterschiedliche Kosten angegeben, die zwischen 200 und 3800 Euro pro Baum lagen. „Durch unser Verfahren schließen wir Ungleichbehandlungen und Mitnahmeeffekte aus“, sagte Jäger.