Erbil/Brüssel/Bagdad. .

Kämpfer der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) sollen im Dorf Tel Kudscho im Nordirak ein Massaker angerichtet haben. Die Extremisten hätten rund 80 Männer getötet, berichtete die kurdische Agentur Basnews. In einer kurdischen Twitter-Meldung hieß es, die Opfer seien erschossen worden, weil sie nicht zum Islam übertreten wollten; Frauen und Kinder seien verschleppt worden.

Der deutsche Zentralrat der Jesiden spricht sogar von Hunderten Getöteten. Ein Geflüchteter habe berichtet, dass die Extremisten den Ort neun Tage belagert und dann eingenommen hätten. Die Bewohner seien aufgefordert worden, zum Islam überzutreten.

In der Europäischen Union wächst die Unterstützung für Waffenlieferungen in den Irak. Frankreich hat sich bereits dafür entschieden, die britische Regierung erklärte, sie werde „jede Anfrage wohlwollend prüfen“. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) will am Wochenende in den Irak. Lebensmittel und Sanitätsgüter haben fünf Bundeswehr-Transporter schon am Freitag nach Erbil geflogen. Die Hilfsgüter sind bestimmt für Zehntausende Menschen, die vor dem IS-Terror im Nordirak geflüchtet sind.