Fünf Bundeswehrflugzeuge mit Hilfsgütern für Zehntausende, die vor den Terrormilizen des Islamischen Staates (IS) im Nordirak geflüchtet sind, hat Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) am Freitag auf dem Nato-Flugplatz Hohn in Schleswig-Holstein verabschiedet. Die Transall-Maschinen brachten Lebensmittel und Sanitätsgüter nach Erbil. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) reist am Wochenende in den Irak. In Europa wächst die Bereitschaft zu Waffenlieferungen in den Irak. Frankreich hat bereits zugestimmt, die britische Regierung will „jede Anfrage wohlwollend prüfen“. Unklar ist, ob Deutschland sich beteiligt.

Jüngste Meldungen über ein Massaker an Christen bestärken die Befürworter. Am ­Freitag sollen IS-Terroristen in dem Dorf Tel Kudscho im Nordirak rund 80 Männer getötet haben, berichtete die kurdische Agentur Basnews. In einer Twitter-Meldung hieß es, die Opfer seien erschossen worden, weil sie nicht zum Islam übertreten wollten; Frauen und Kinder seien verschleppt worden. Der Zentralrat der Jesiden in Deutschland spricht sogar von Hunderten Getöteten. Ein Geflüchteter habe berichtet, dass die Extremisten den Ort neun Tage belagert und dann eingenommen hätten. Die Bewohner seien aufgefordert worden, zum Islam überzutreten. Foto: dpa