Berlin.

Deutschland kann sich gegen den Ebola-Virus nicht abschotten. Das Risiko, dass Kranke unbemerkt einreisen, „ist nicht von der Hand zu weisen“, warnte der Präsident der Bundespolizei, Dieter Romann, gegenüber der NRZ. „Die größte Gefahr, die ich grenzpolitisch sehe, sind Schengen-Umsteiger, zum Beispiel von Paris oder Brüssel“, erläuterte Romann. Er räumte aber ein, dass die Mediziner die Gefahr bisher noch als gering einschätzten.

Mit der Risikoanalyse reagiert die Bundespolizei auf den Verdachtsfall am vergangenen Wochenende in Hamburg, zu dem jetzt aktuell ein weiterer in Frankfurt kommt. Ein 28-jähriger Mann aus Sierra Leone war am vergangenen Freitag mit Air France aus Freetown über Paris nach Hamburg geflogen. Kurz nach der Ankunft zeigte er Ebola-typische Symptome und wurde eingeliefert. In der Nacht zum Sonntag konnten die Mediziner in der Hansestadt Entwarnung geben.

Verunsichert sind derweil die Mitarbeiter der Lufthansa wegen der Flüge in Krisengebiete wie Israel, Irak und in das von Ebola betroffene Nigeria. Die Personalvertretung spricht in einem internen Schreiben von einer „tiefen Vertrauenskrise mit unserem Management“. Viele Fragen besorgter Kabinenmitarbeiter blieben unbeantwortet. Aber Angst lasse sich nicht per Knopfdruck abstellen.

Das Unternehmen wies derweil den Verdacht zurück, es stelle die Sicherheit hinter wirtschaftlichen Erwägungen zurück. Man treffe die Entscheidung über die Flüge nach Faktenlage. Angst allein sei „keine gute Basis“.