Berlin. SPD und Union wollen die Regeln für Prostitution reformieren und verschärfen: Flatrate-Partys in Bordellen sollen verboten werden, Prostitution soll anmeldepflichtig werden. Familienministerin Schwesig lobt die Pläne, noch herrscht aber nicht in allen Punkten Einigkeit.

Die Koalition will mit einem neuen Prostitutionsgesetz Flatrate-Sex und Gang-Bang-Partys verbieten. Darauf hat sich Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) am Donnerstag in einem mehrstündigen Gespräch mit den Fachpolitikern der Koalitionsfraktionen in Berlin verständigt.

Schwesig sagte in einer Mitteilung: "Es waren gute Gespräche. Die Regierungsparteien unterstützen meine Pläne zur Regulierung der legalen Prostitution." Erstmalig werde es klare Regelungen geben, die dem Schutz der Frauen dienten. Diese habe es in den vergangenen Jahren nicht gegeben.

Union will Mindestalter heraufsetzen

Für die Prostitution werde es künftig eine Anmeldepflicht geben. Für die Betreiber von Bordellen werde zudem eine Erlaubnispflicht und eine Zuverlässigkeitsprüfung eingeführt.

"Menschenunwürdige Geschäftsmodelle wie Flatrate-Sex und Gang-Bang-Partys werden verboten", kündigte Schwesig an. "Ich bin optimistisch, dass wir uns auf die wenigen offenen Punkte bei den Themen wie Mindestalter und Kondompflicht einigen werden. Die Union möchte das Mindestalter für Prostituierte von 18 auf 21 Jahren heraufsetzen. (dpa)