Tochter schreibt über Leiden der 82-Jährigen

London. Margaret Thatcher, deren scharfer Verstand sie gleichermaßen zur beliebten wie gefürchteten Staatschefin Großbritanniens gemacht hat, leidet an Altersdemenz im fortgeschrittenen Stadium. Ihre Tochter Carol hat am Wochenende zum ersten Mal öffentlich über den Kampf der Mutter gegen den Gedächtnisverlust gesprochen.

In einem Vorabdruck der Lebensgeschichte Margaret Thatchers erzählt die Tochter der Zeitung "Daily Mail", sie habe die Erinnerungslücken ihrer Mutter zum ersten Mal im Sommer 2000 bemerkt, als diese die Falklandinseln mit Bosnien verwechselte. Mehrere kleine Schlaganfälle hätten die Demenz Margaret Thatchers weiter verschärft. So habe sie nach dem Tod ihres Mannes Denis 2003 mehrmals daran erinnert werden müssen, dass er gestorben sei.

Die 82-Jährige, die in ihrer Wohnung in der Londoner Innenstadt betreut wird, glaubt mittlerweile, sie lebe in Grantham, ihrem Geburtsort.

Nach einem Schwächeanfall im März meidet die konservative Ex-Premierministerin alle öffentlichen Auftritte. Zuletzt hatte sie Gordon Brown in der Downing Street besucht, dem Ort, an dem auch sie ihre Amtszeit von 1979 bis 1990 verbrachte. Die Enthüllung einer Thatcher-Statue im Parlament, eine Ehre, die sonst nur verstorbenen Staatschefs zuteil wird, quittierte sie 2007 noch gewohnt schlagfertig: "Ich hätte Eisen als Material bevorzugt, aber Bronze tut's auch. Das rostet wenigstens nicht." Kommentar Seite 1 Bericht Politik