Gaza/Tel Aviv/Kairo..


Beide Seiten haben sich schon zum Sieger erklärt, aber der Gaza-Krieg geht immer weiter. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu stimmte sein Volk am Sonntag auf die Möglichkeit längerer Kämpfe in dem Palästinensergebiet ein. „Wir werden zusammenstehen, vereinigt und entschlossen, bis wir die Arbeit abgeschlossen haben“, lautete die Durchhalteparole des Regierungschefs.

Zwar vereinbarten Israel und die radikal-islamische Hamas am Sonntagabend eine neue dreitägige Feuerpause. Doch im Kräftemessen zwischen den militärisch ungleichen Gegnern zeichnet sich eine Pattsituation ab. Die im Gazastreifen herrschende Hamas will Israel immer wieder mit Raketenangriffen dazu zwingen, die Blockade des Küstenstreifens am Mittelmeer aufzuheben. Israel sieht die ständigen Raketenangriffe hingegen als Grund für die Verhängung der Blockade.

Geringere Intensität

Zumindest in einem Punkt sind Israel und die militanten Palästinenser in Gaza sich einig: Sie sind felsenfest davon überzeugt, dass die jeweils andere Seite nur die Sprache der Gewalt versteht. Nach dem Ende der ersten dreitägigen Feuerpause am letzten Freitag ging diese Gewalt weiter, allerdings mit geringerer Intensität. Zu den Raketenangriffen bekannte sich auch nicht mehr die Hamas, sondern die radikalere Organisation Islamischer Dschihad und andere Splittergruppen.

Gegenwärtig könnte nur Ägypten – in Zusammenarbeit mit der gemäßigteren Fatah – einen Ausweg aus dem Patt anbieten. Ein Vorschlag lautet, die Sicherheitskräfte des Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas könnten gemeinsam mit EU-Beobachtern den Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten kontrollieren.

Ohne Verhandlungslösung droht die Gewalt immer weiter zu eskalieren. Zusätzlich zu den Luftangriffen könnte Israel dann auch wieder Bodentruppen in den Gazastreifen schicken. Rechtsorientierte israelische Minister drängen Premier Netanjahu massiv, das Hamas-Regime nicht nur zu schwächen, sondern ganz zu stürzen.