Athen. .

Sie kommen in morschen Fischerbooten über die Ägäis, überqueren in Schlauchbooten den Grenzfluss Evros oder werden in Fernlastern über die Grenze geschmuggelt: Griechenland erlebt einen wachsenden Strom von Flüchtlingen. Immer mehr Menschen kommen vor allem aus den Krisengebieten in Nahost und Nordafrika. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl mehr als verdoppelt.

Seit Jahren ist Griechenland neben Italien das Haupteingangstor für Migranten, die ohne gültige Dokumente aus Nahost, Asien und Afrika in die EU drängen. Noch bis vor kurzem sah es so aus, als lasse der Druck etwas nach: Nach Angaben der EU-Grenzschutzagentur Frontex ging die Zahl der illegalen Grenzübertritte im östlichen Mittelmeer von 57 000 im Jahr 2011 auf 24 800 im Jahr 2013 zurück. Aber jetzt verzeichnen die Behörden einen dramatischen Anstieg. In den ersten sieben Monaten 2014 wurden 15 104 Einwanderer aufgegriffen. 2013 waren es im gleichen Zeitraum 6200.

Schleuser bringen die Flüchtlinge vor allem auf zwei Wegen von der Türkei nach Griechenland. Der eine führt über den Grenzfluss Evros im Norden. Seit Griechenland einen besonders neuralgischen Abschnitt der Landgrenze zur Türkei vor zwei Jahren mit einem Grenzzaun sicherte, nehmen die Schleuser wieder öfter die Route über die Ägäis.