Washington.

Gut zweieinhalb Jahre nach dem erklärten Ende des Irak-Kriegs haben die USA mit Luftangriffen im Norden des Landes begonnen. Jets hätten Artilleriegeschütze von IS-Extremisten angegriffen, teilte die US-Regierung mit. Die Geschütze seien verwendet worden, um kurdische Kräfte nahe der Stadt Erbil anzugreifen. Auch US-Soldaten hätten sich in der Nähe befunden. Die Entscheidung zum Angriff war nach der Ermächtigung durch US-Präsident Barack Obama gefallen. Auch die irakische Luftwaffe griff die Islamisten an.

Schon Freitag früh hatten drei US-Frachtflugzeuge und zwei Kampfjets 8000 Fertigmahlzeiten und 20 000 Liter Wasser über dem Sindschar-Gebirge im Nordirak abgeworfen. Damit soll den Tausenden Jesiden und Christen geholfen werden, die sich aus Angst vor Verfolgung und Gewalt vor den sunnitischen IS-Extremisten verstecken.

Nach kurdischen Angaben sind rund 50 000 Jesiden seit mehreren Tagen in dem Gebirge eingeschlossen. Mindestens 70 Menschen seien bereits an Un­terversorgung gestorben. Viele würden sich bereits von Blättern ernähren, berichteten Augenzeugen. Kurdische Soldaten hätten inzwischen schon eine große Zahl von Flüchtlingen in Sicherheit bringen können.