Hagen.

Der von radikalen Islamisten in den Irak getragene Krieg führt in NRW zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. In der Nacht zu gestern lieferten sich in Herford mehrere hundert Anhänger der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) und aus dem Irak stammende kurdische Jesiden Kämpfe mit Flaschen und Messern. NRW-Innenminister Jäger (SPD) kündigte an, „konsequent gegen Gewalttäter vorzugehen“. Jeder könne seine Meinung frei äußern, so Jäger: „Meinungs- und Versammlungsfreiheit rechtfertigen aber keine Gewalt. Das dulden wir nicht.“

Potenzial für weitere Auseinandersetzungen ist da: Angehörige der Jesiden, die von IS-Islamisten im Nordirak derzeit brutal verfolgt werden, bilden zurückgezogen lebende größere Gemeinden mit mehreren hundert Mitgliedern.

Die USA erwägen Medienberichten zufolge inzwischen Luftangriffe und den Abwurf von Hilfsgütern im Nordirak, um den verfolgten Jesiden und Christen zu helfen. US-Präsident Obama habe dazu Optionen prüfen lassen, berichtet die „New York Times“. Das US-Militär stimme sich derzeit mit irakischen Sicherheitskräften ab. Derweil verschärft die IS-Propaganda den Ton gegen Jesiden in Deutschland. Im Internet taucht ein Video auf, das die Steinigung einer 17-Jährigen durch Jesiden zeigen soll. Das kurdische Mädchen sei getötet worden, weil es dem Islam beigetreten sei, hieß es.