Dieser Krieg wird nur Verlierer kennen. Israel kann die Tunnel zerstören und die Abschussrampen vernichten. Der Hass lässt sich nicht wegbomben, er wächst mit jedem Angriff. Der Hass aber ist Israels größter Feind.

Die Eskalation der Gewalt nimmt erschreckende Aus­maße an. Und man muss kein Prophet sein, um zu wissen, dass auch die vierte israelische Bodenoffen­sive im Gaza-Streifen seit 2006 den Nahost-Konflikt nicht lösen wird.

Kein Staat der Welt kann zulassen, dass ganze Landesteile immer wieder unter Raketenbeschuss ­liegen. Ein Staat muss seine Bürger schützen. Aber wer schützt die Menschen im Gaza-Streifen?

Es ist richtig, dass die israelische Armee warnt, bevor sie das Haus eines Hamas-Aktivisten zerstört. In den seltensten Fällen darf man sich so ein Gebäude vorstellen wie ein Einfamilienhaus mit Garten. Der Gaza-Streifen ist eines der dichtest besiedelten Gebiete der Welt.

In dem Wohnhaus eines Hamas-Aktivisten leben in der Regel noch vier oder fünf weitere Familien, die mit ihm oft nichts teilen – nur die Adresse. Auch die haben nach dem Raketenbeschuss kein Zuhause mehr.

Gaza verlassen ­können die Menschen auch nicht, der Landstrich ist eingezäunt. ­Warnen die Israelis also vor dem Beschuss des Nordens, fliehen die Menschen in den Süden. 40 Kilometer ist der Küstenstreifen lang. 1,7 Millionen Palästinenser leben dort. Auch die eigene Regierung, die Hamas, schützt die Bevölkerung nicht. Im Gegenteil: Sie ­benutzt sie als Schutzschild.

Dieser Krieg wird nur Verlierer kennen. Israel kann die Tunnel ­zerstören und die Abschussrampen vernichten. Der Hass lässt sich nicht wegbomben, er wächst mit ­jedem Angriff. Der Hass aber ist ­Israels größter Feind.