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Bei einer massiven israelischen Offensive im Gazastreifen und einem Angriff militanter Palästinenser in Israel sind mindestens 21 Menschen getötet worden. Mehr als 100 Menschen wurden binnen weniger Stunden verletzt. Die israelischen Luftschläge gelten als möglicher Auftakt eines neuen Gaza-Kriegs. Nach Angaben des israelischen Militärsprechers Arye Shalicar gab die Armee gestern grünes Licht für die Mobilisierung von bis zu 40 000 Reservesoldaten. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wies die Armee an, auch Vorbereitungen für eine Bodenoffensive im Gazastreifen zu treffen. Mit der Operation „Zuk Eitan“ (Fels in der Brandung) soll der ständige Raketenbeschuss der Ortschaften unterbunden werden. Israel hält eine Ausweitung der Raketenangriffe auf den Großraum Tel Aviv für wahrscheinlich. Bislang habe die Luftwaffe 150 „Terror-Ziele“ im Gazastreifen angegriffen, hieß es. Es wurden auch ranghohe Hamas-Aktivisten getötet. Seit Beginn der israelischen Luftoffensive sollen von palästinensischer Seite 130 Raketen abgefeuert worden sein. Auslöser der jüngsten Runde der Gewalt waren die Entführung und die Ermordung von drei jüdischen Teenagern sowie der mutmaßliche Rachemord an einem palästinensischen Jugendlichen.

Auswirkungen des Konflikts bekamen auch 2700 Passagiere und Besatzungsmitglieder des deutschen Kreuzfahrtschiffes „Aida Diva“ zu spüren. Beim Auslaufen aus dem Hafen von Aschdod fielen Raketen-trümmerteile auf das Deck.