Düsseldorf. .

Die NRW-Grünen verstärken ihren Protest gegen die Fracking-Pläne der Niederlande. In ei­ner offiziellen Stellungnahme für die Regierung in Den Haag haben die Landesvorsitzenden Mona Neubaur und Sven Lehmann vor den möglichen Folgen der Schiefergas-Förderung gewarnt.

„Grundwasser macht an der Landesgrenze nicht halt“, schreibt das grüne Führungsduo. Bei der Fracking-Technologie, die mit hydraulischem Druck Gas aus bis zu 5000 Meter tiefen Gesteinsschichten freipresst, könne die Umwelt durch Chemikalieneinsatz und die anfallenden Abwässer gefährdet werden. Da mögliche Fördergebiete entlang der deutsch-niederländischen Grenze ausgesucht wurden, befürchte man Folgen auch für NRW.

Die niederländische Regierung hatte Ende Mai ein Prüfverfahren gestartet, um mögliche Gasvorkommen in den Provinzen Limburg, Nord-Brabant und Gelderland zu erschließen. Zumindest wird die Förderung des dort vermuteten Schiefergases mit der Fracking-Technologie nicht ausgeschlossen. Mit Verweis auf die großen Fracking-Erfolge und gefallenen Energiepreise in den USA will Den Haag diese Option für den eigenen Energiemix der Zukunft nicht von vornherein ausschließen. Schon 2015 könnte es in den Niederlanden zu ersten Bohrungen kommen.

Erdgas-Boom in den USA

In NRW, wo zurzeit ein striktes Moratorium selbst für Erkundungs- und Probebohrungen gilt, ist man seither alarmiert. Der Erdgas-Boom in den USA sei „nicht unmittelbar auf europäische Verhältnisse übertragbar“, warnen Neubaur und Lehmann. Sie appellieren an die Niederlande, bereits in der Frühphase der „strategischen Umweltprüfung“ energiepolitische Alternativen zum Fracking ernsthafter in Betracht zu ziehen. Zudem wollen die NRW-Grünen ab sofort über das weitere Vorgehen „persönlich“ informiert werden.