Tel Aviv. Der Nahost-Friedensprozess kommt nicht voran, die Palästinenser bilden eine Einheitsregierung, die Spannungen wachsen. Israel nimmt die Entführung dreier jüdischer Jugendlicher zum Anlass für den größten Militäreinsatz im Westjordanland seit 12 Jahren gegen die Hamas. Die Lage eskaliert.

12. Juni 2013 - Drei jüdische Religionsschüler - zwei 16-Jährige und ein 19-Jähriger - verschwinden am späten Abend auf dem Heimweg von ihrer Schule in einer Siedlung bei Bethlehem im Westjordanland.

15. Juni - Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beschuldigt die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas der Entführung der Jugendlichen. Die Armee sucht nach ihnen und riegelt das südliche Westjordanland ab.

16. Juni - Netanjahu fordert Palästinenserpräsident Mahmud Abbas zur Hilfe bei der Suche auf

18. Juni - Abbas verurteilt die Entführung der Jugendlichen und fordert deren Freilassung. Israels Armee hat bei Razzien inzwischen 240 Palästinenser festgenommen, darunter viele Hamas-Mitglieder.

19. Juni - Ein Hamas-Sprecher erklärt, Israel habe mit seiner Offensive im Westjordanland das "Tor zur Hölle" aufgestoßen. Netanjahu fordert Abbas zum Bruch mit der Hamas auf. Dessen Fatah hatte zu Monatsbeginn die Einheitsregierung mit Hamas gebildet.

26. Juni - Israels Geheimdienst hat nach eigenen Angaben die Entführer der drei Jungen identifiziert. Es handele sich um zwei ehemalige Häftlinge aus Hebron, Mitglieder der Hamas.

29. Juni - Zehntausende Menschen demonstrieren in Tel Aviv für die Freilassung der Teenager

30. Juni - Die Leichen der Vermissten werden auf einem Feld bei Hebron gefunden. Hunderte Demonstranten in Jerusalem fordern Rache für den Mord. In der Nacht fliegt die Luftwaffe massive Angriffe auf Ziele im Gazastreifen. Davor war Israel mit etwa 20 Kleinraketen beschossen worden.

2. Juli - Die Leiche eines verschleppten 16-jährigen Arabers wird in einem Wald bei Jerusalem gefunden. Seine Familie beschuldigt israelische Siedler, den Jugendlichen ermordet zu haben. Die israelische Polizei schließt einen kriminellen Hintergrund nicht aus. Im arabischen Ostteil Jerusalems kommt es zu schweren Krawallen.

3. Juli - Nach andauernden Raketenangriffen aus dem Gazastreifen verlegt die israelische Armee zusätzliche Truppen an die Grenze zum Palästinensergebiet. Ein Militärsprecher betonte jedoch, Israel sei nicht an einer Offensive interessiert. (dpa)