Tel Aviv. .
Die seit mehr als zwei Wochen im Westjordanland vermissten israelischen Jugendlichen sind tot. Ihre Leichen seien unter einem Steinhaufen auf einem Feld in der Nähe von Hebron gefunden worden, berichtete das israelische Fernsehen am Montagabend. Schüler einer nahe gelegenen Feldschule, die sich an der breit angelegten Suchaktion beteiligt hatten, seien auf den Steinhaufen unter einem Gebüsch aufmerksam geworden.
Israel beschuldigt die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas, hinter ihrer Entführung zu stehen. Die Jugendlichen seien offenbar schon kurz nach der Entführung erschossen worden, hieß es in dem Bericht. Die Jagd nach den mutmaßlichen Entführern dauere noch an. Der Geheimdienst hat zwei Hamas-Mitglieder als Tatverdächtige genannt.
Das israelische Sicherheitskabinett trat am Abend zu einer Sondersitzung zusammen und beriet über eine mögliche Reaktion. Die erwartete Abstimmung im Parlament über ein umstrittenes Gesetz zur Zwangsernährung hungerstreikender Palästinenser wurde angesichts der Entwicklungen verschoben. Nördlich der Stadt Hebron seien starke Truppenverbände im Einsatz, berichtete der israelische Rundfunk. Es sei zu Schusswechseln mit Palästinensern gekommen. Es sei auch im Gebiet der Kleinstadt Chalchul zu gewaltsamen Konfrontationen zwischen der Armee und Palästinensern gekommen, hieß es. Die Stadt Hebron wurde abgeriegelt.
Seit dem Verschwinden der Jugendlichen auf dem Heimweg am 12. Juni hat die israelische Armee bei Razzien nach eigenen Angaben etwa 420 Palästinenser festgenommen, die meisten davon Hamas-Mitglieder.
Auch im Gazastreifen eskalierte gestern die Gewalt. Israel und militante Palästinenser liefern sich dort einen immer heftigeren Schlagabtausch. Militante Palästinenser feuerten allein am Montag knapp 20 Kleinraketen auf Israel ab.