Bagdad/Teheran. .

Gut eine Woche nach Beginn des Islamistenvormarsches im Irak hat der umstrittene Regierungschef Nuri al-Maliki ranghohe Militärs in den von der Terrorgruppe Isis überrannten Gebieten entlassen. Die Dschihadisten haben ihrerseits am Mittwoch die größte Öl-Raffinerie im Irak übernommen. Der Betrieb war erst am Vortag eingestellt worden.

Inzwischen mehren sich internationale Warnungen vor einem Auseinanderbrechen des irakischen Staates. Um die Lage zu entschärfen, trafen sich am späten Dienstagabend erstmals sunnitische und schiitische Spitzenpolitiker in Bagdad zum Dialog. An dem Treffen nahmen unter anderem der schiitische Ministerpräsident Al-Maliki, der ehemalige Übergangsregierungschef Ibrahim al-Dschafari und der sunnitische Präsident des alten Parlaments, Osama al-Nudschaifi, teil.

Der iranische Präsident Hassan Ruhani warnte die Terrorgruppe. „Wir werden alles unternehmen, um unsere heiligen (schiitischen) Stätten Kerbela, Nadschaf und Samarra vor Terroristen und Mördern zu schützen“, sagte er in Lorestan in Südwestiran. Der Iran will die Herrschaft der Schiiten von Teheran bis nach Beirut sichern.

Auch in Nigeria geht der Terror weiter. Im Norden des Landes töteten Islamisten bei einem Bombenanschlag auf Fußballfans zahlreiche Menschen. Die genaue Zahl der Opfer war am Donnerstag noch unklar. Obwohl sich niemand zu der Tat bekannte, wird die Terrorgruppe Boko Haram hinter dem Anschlag vermutet.