Düsseldorf/Duisburg. . Der ehemalige Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) sollte im Untersuchungsausschuss des Landtags zu Korruptionsvorwürfen gegen den landeseigenen Baubetrieb BLB aussagen. Der Ausschussvorsitzende Sven Wolf (SPD) zeigte wenig Verständnis für Sauerlands Aussage.
Mehr als zwei Jahre nach seiner Abwahl als Duisburger Oberbürgermeister stand Adolf Sauerland (CDU) erstmals wieder im Blitzlichtgewitter: Er sollte am Freitag im Untersuchungsausschuss des Landtags zu Korruptionsvorwürfen gegen den landeseigenen Baubetrieb BLB beim Bau des fast 200 Millionen Euro teuren Landesarchivs im Duisburger Innenhafen aussagen. Anders als angekündigt, äußerte sich Sauerland doch – zumindest ein bisschen.
„Ich komme gerne noch mal“
„Jeder Oberbürgermeister wirbt um Standorte in seiner Stadt. Nichts anderes ist passiert“, erklärte der 59-Jährige vor dem Ausschuss und fügte hinzu: Die umstrittene Standortentscheidung für Duisburg sei in der damaligen schwarz-gelben Landesregierung gefallen, nicht in Duisburg. Damit hatte Sauerland schon mehr gesagt als er eigentlich wollte. Denn wegen laufender Ermittlungen der Wuppertaler Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Vorteilsnahme wegen Parteispenden hatte der Ex-OB von seinem Recht auf Aussageverweigerung Gebrauch gemacht. „Ich komme noch mal gerne, wenn das Verfahren eingestellt ist“, kündigte Sauerland an, der dann aber doch noch dem Vorwurf widersprach, er habe den ehemaligen Essener Projektentwicklern Kölbl und Kruse empfohlen, die Grundstücke für das Landesarchiv zügig zu kaufen. Das fragliche Schreiben habe mit dem Landesarchiv nichts zu tun, so Sauerland.
Beim Ausschussvorsitzenden Sven Wolf (SPD) hinterließ der Auftritt des Ex-Rathauschefs Ratlosigkeit: „Ich verstehe Sauerlands Aussage nicht“, erklärte Wolf.