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Aus der Europawahl in den 28 Ländern der Gemeinschaft ist die konservative Europäische Volkspartei (EVP) mit ihrem Spitzenkandidaten Jean-Claude Juncker als stärkste Kraft hervorgegangen. Nach der jahrelangen Eurokrise legten zugleich rechtsorientierte und populistische Parteien stark zu. In Deutschland verteidigten die Unionsparteien ihre Vorrangstellung – allerdings bei herben CSU-Verlusten. Die SPD mit Junckers Rivalen Martin Schulz legte am Sonntag nach ihrem Tief vor fünf Jahren kräftig zu. Das Rennen um den EU-Chefposten blieb offen.

Der konservative Parteienblock EVP errang nach der vom Europaparlament veröffentlichten Prognose 28,1 Prozent der Stimmen - deutlich weniger als 2009 (35,77 Prozent). Die Sozialdemokratische Partei Europas (SPE) mit ihrem Spitzenkandidaten Schulz kam mit 25,7 Prozent auf Platz zwei. Auf Platz drei liegen die Liberalen mit 9,85 Prozent. Rechtsaußen-Parteien kamen auf insgesamt rund 18 Prozent. In Frankreich wurde die rechtsextreme Front National (FN) mit rund 25 Prozent sogar stärkste Kraft.

Mit dem EVP-Sieg sind Junckers Chancen auf den Posten des EU-Kommissionspräsidenten gestiegen. Allerdings beanspruchten die Sozialdemokraten den Posten für Schulz. In Deutschland erreicht die Union von Kanzlerin Merkel (CDU) nach der ZDF-Hochrechnung 35,4 Prozent, ihr schlechtestes Europa-Ergebnis seit 1979. Diese Verluste gehen allein auf das Konto der CSU, die rund acht Prozentpunkte einbüßt. Die SPD verbessert sich auf 27,2 Prozent. Die FDP stürzte wie zuvor schon bei der Bundestagswahl nun auch auf EU-Ebene ab und kommt nur auf 3,3 Prozent (2009: 11,0). Die euroskeptische Alternative für Deutschland (AfD) schaffte es bei ihrer ersten Europawahl mit einem Ergebnis von 7,0 Prozent ins Parlament. Wegen des Wegfalls der Sperrklausel erreichte die rechtsextreme NPD einen Sitz, ebenso Piraten, Freie Wähler, Tierschutzpartei, Familienpartei und ÖDP. Mit knapp 48 Prozent zeichnete sich am Abend in Deutschland eine bessere Wahlbeteiligung als 2009 (43,3) ab.

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