Istanbul. Nach dem Grubenunglück im türkischen Soma ist Haftbefehl gegen fünf Mitarbeiter der Betreibergesellschaft erlassen worden. Unter den Inhaftierten sei auch der Betriebsleiter des Bergwerks, Akin Celik, berichteten türkische Medien unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft.

Den Beschuldigten werde fahrlässige Tötung vorgeworfen. Am Sonntag hatte die Polizei 25 Verdächtige festgenommen, darunter mehrere Führungskräfte der Betreibergesellschaft Soma Holding.

Celik gehörte zu den Firmenvertretern, die Vorwürfe über mangelnde Sicherheitsvorkehrungen in der Zeche am Freitag bei einer Pressekonferenz zurückgewiesen hatten. "Es gab von unserer Seite aus keine Fahrlässigkeit", sagte er. Nach Angaben der Soma Holding hatten die Behörden das Bergwerk alle sechs Monate kontrolliert und bei der letzten Prüfung im März keine Unregelmäßigkeiten festgestellt.

Die Regierung weist jede Verantwortung für das Unglück von sich. Die Ursache des Brandes, der am Dienstag ausbrach, wird weiter untersucht. Beim schwersten Grubenunglück in der Geschichte der Türkei kamen nach offiziellen Angaben 301 Bergleute ums Leben. Die Regierung hatte die Bergungsarbeiten am Samstag für beendet erklärt.