Oberhambach. .

An der Odenwaldschule kehrt keine Ruhe ein. Nach dem Vorwurf, ein pädophiler Lehrer habe zu viel Nähe zu den Schülern gesucht, soll nun eine Schülerin von einer Lehrerin eingeschüchtert worden sein. Das berichtet die Frank­furter Allgemeine Sonntagszeitung. Demnach habe sich das Mädchen an die Schulleitung gewandt, weil besagter Lehrer im Zelt mit Schülern übernachtet haben soll. Laut FAS sagte daraufhin eine andere Lehrerin zu dem Mädchen während einer Verabredung zum Tennis: „Ich spiele nicht mit Schülern, die Lehrer mobben.“ Die Worte sollen im Beisein an­derer Schüler gefallen sein.

Gegen den Lehrer wird wegen des Besitzes von Kinderpornos ermittelt. In der Schule war er aufgefallen, weil er allein mit einem zwölfjäh­rigen Schüler übernachtete. Laut „Spiegel“ soll die kritisierte Lehrerin dies geduldet haben.

Intern wurde der Lehrer als ­„Pädobär“ bezeichnet. Im Juni 2013 stellte die Schule den Lehrer zwar unter Beobachtung, vermiet es aber, dass die Vorfälle in der Öffentlichkeit bekannt wurden. Der Lehrer durfte zudem nach wie vor mit seiner „Internatsfamilie“ wohnen.

Dieses Familienprinzip, wonach die Lehrer auch Erzieher sind, soll bald der Vergangenheit angehören. Die Schule erklärte vor einigen ­Tagen, sie werde Erzieher einstellen. Nach Expertenmeinung bedeute dies einen „Totalumbau“, so die FAS. Der sei aber ohne den Bau neuer Wohnungen nicht möglich. Ob die Schule sich das leisten kann, ist ­fraglich. Ohnehin ist die Zukunft ­ungewiss: Das hessische Sozial­ministerium will das Präventions-, Betreuungs- und Leitungskonzept der Schule prüfen. Vom Ergebnis hängt ab, ob die Schule weiterar­beiten darf oder schließen muss.