Berlin. . Der wegen seines Besuchs einer Feier mit Russlands Präsidenten Putin in der Kritik stehende CDU-Politiker Philipp Mißfelder hat Rückendeckung im Bundestag bekommen. Unions-Fraktionschef Kauder nahm Mißfelder vor Rücktrittsforderungen in Schutz, gleichwohl halt er die “gelbe Karte“ für berechtigt.

Der CDU-Politiker Philipp Mißfelder kann sein Amt als außenpolitischer Sprecher der Unionsfraktion wohl behalten - trotz seiner Teilnahme am Geburtstagsempfang für SPD-Altkanzler Gerhard Schröder mit Russlands Präsident Wladimir Putin. Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) wollte Mißfelder am Montag in Berlin zu einer Aussprache treffen. Er hatte in der ZDF-Sendung "Berlin direkt" aber bereits deutlich gemacht, dass er Mißfelder zwar die gelbe Karte zeigen, ihn aber nicht fallen lassen will.

Auf die Frage, ob Mißfelder sein Amt behalten könne, sagte Kauder am Sonntagabend: "Ich sehe da überhaupt keinen Grund, dass was anderes passieren sollte." Er ergänzte: "Es kann ja immer der Fall sein, dass man eine andere Auffassung hat als ein Kollege, dass man das auch klar und deutlich formuliert. Aber das heißt doch nicht jedes Mal gleich, eine harte Konsequenz in der Aufgabe." Der Fraktionschef betonte zugleich, dass er für Mißfelders Handeln "kein Verständnis habe".

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Im Anschluss an das Gespräch mit Mißfelder wollte Kauder die Fraktionsspitzen über den Verlauf der Unterredung informieren. Offen war, ob das Thema auch bei der Fraktionssitzung an diesem Dienstag erneut eine Rolle spielt.

Schröder hatte am Montagabend in St. Petersburg zusammen mit Putin seinen 70. Geburtstag bei einem Empfang der Nord Stream AG nachgefeiert. Schröder wurde wegen einer herzlichen Umarmung mit Putin scharf kritisiert. (dpa)