Moskau. . Die Übergangsregierung in Kiew greift in der Rebellenregion ein. Dabei sind fünf pro-russische Aktivisten getötet worden, ein ukrainischer Soldat erlittVerletzungen. Russlands Präsident Putin sagt: „Diese Strafoperation wird Folgen für die Leute haben, die sie beschlossen haben, auch für die internationalen Beziehungen.“

Gestern haben ukrainische Regierungstruppen mehrere Straßensperren an den Ortseingängen der ostukrainischen Stadt Slawjansk gestürmt. Nach Angaben des Innenministeriums in Kiew vertrieben von Schützenpanzern unterstützte Soldaten die pro-russischen Freischärler von drei der fünf Barrikaden aus Sandsäcken und Autoreifen, mit denen die Separatisten die Zufahrten zu der 110 000-Einwohnerstadt im Norden der Region Donezk verbarrikadiert hatten. Dabei seien fünf pro-russische Aktivisten getötet worden, ein ukrainischer Soldat habe Verletzungen erlitten. Artjom Schoga, ein pro-russischer Geschäftsmann aus Slawjansk bestätigte die Kämpfe gegenüber unserer Zeitung. „Von der Straßensperre an der Fabrik Kombikorn sind nur Trümmer übrig geblieben. Unsere Zivilisten haben sich in die nächsten Häuser zurückgezogen.“

In dem nahe gelegenen Vorort Chrestischtsche gab es Schießereien, so Stella Choroschewaja, Sprecher der separatistischen Volkswehr von Slawjansk. Wie das Kiewer Nachrichtenportal Ukrainskaja Prawda unter Berufung auf das Verteidigungsministerium mitteilte, wurden über der Stadt Flugblätter abgeworfen, die die Bevölkerung aufriefen, ruhig zu bleiben und ihre Häuser wenn möglich nicht zu verlassen. Wjatscheslaw Ponomarjow, der „Volksbürgermeister“ von Slawjansk erklärte laut dem lokalen Internetportal Slavgorod, seine Freischärler seien verteidigungsbereit, außer mit Schusswaffen auch mit Minenwerfern und Artillerie ausgerüstet.

Nach Aussagen von Einwohnern verschanzten sich Scharfschützen der Separatisten auch in Wohngebäuden, um Angreifer ins Visier zu nehmen. Eine Sprecherin des ukrainischen Sicherheitsdienstes sagte in Kiew, man verzichte bisher darauf, das Stadtzentrum unter Kontrolle zu nehmen, weil die Separatisten einen Teil der Bevölkerung als Schutzschilde benutzten.

Russlands Präsident Wladimir Putin sagte laut der Agentur Itar Tass in Moskau: „Das ist ein sehr ernsthaftes Verbrechen gegen das eigene Volk. Diese Strafoperation wird Folgen für die Leute haben, die sie beschlossen haben, auch für die internationalen Beziehungen.“ Seit Wochen drohen Moskauer Offizielle mit einer militärischen Invasion der Ukraine, sollten Russen dort angegriffen werden.