Düsseldorf. .

Beim Kindergeld läuft es in „NRW-Ost“ deutlich besser als in „NRW-West“, wo viele Eltern derzeit vergeblich auf die Überweisung warten. Der Grund für die Verzögerung liegt nicht nur in der Verwaltungsreform der Familienkassen.

„Wir haben zum Teil erhebliche Rückstände bei der Bearbeitung von Kindergeldanträgen“, bestätigte Werner Marquis, Sprecher der Landesarbeitsagentur NRW. Die Folge: Viele Eltern warten derzeit auf Bewilligung des Kindergelds. Gründe für den Missstand gibt es mehrere. So sorgt die Umstrukturierung der Verwaltung für Schwierigkeiten. Aber auch steigende Antragszahlen, vor allem in den Behörden im neuen Familienkassen-Bereich „NRW-West“, binden reichlich Personal.

Die wachsende Zahl der Zuwanderer aus Bulgarien und Rumänien wirke sich zudem auf die Bearbeitungszeit von Kindergeldanträgen insgesamt aus. Wurden bei den Familienkassen in NRW-West im Dezember 2013 etwas mehr als 11 200 Kindergeldanträge als „erledigt“ gemeldet, stieg die Zahl im Januar um gut 3000. Im Februar und März sank die Zahl der bearbeiteten Anträge dann wieder auf unter 12 000 – aus Sicht der Behörden ein Indiz, dass der Arbeitsaufwand gestiegen ist.

Mit „Feuerwehr-Teams“ aus anderen Familienkassen will die Arbeitsagentur den Bearbeitungsstau auflösen. Mit Blick auf die Zuwanderer seien Kindergeld-Fälle jedoch „zum Teil sehr kompliziert“; das Prüfen der Ansprüche verlange oft die Einbindung der Polizei, um etwa Familienverhältnisse zu klären.