Düsseldorf. Als Konsequenz aus ihrer Plagiatsaffäre verlässt die frühere Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) den Hochschulrat der Uni München. Dies ist nach der Aberkennung ihres Doktortitels durch die Uni Düsseldorf ihre zweite akademische Niederlage. Dafür erhält sie aber einen Ehrendoktortitel.
Nach der Aberkennung ihres Doktortitels erlebt die ehemalige Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) ihre nächste akademische Niederlage. Auf Druck der Fakultäten legt sie ihr Mandat für den Hochschulrat der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) nieder. Schavan war erst im Oktober 2013 in den Hochschulrat, das oberste Entscheidungsgremium der Uni, berufen worden.
Nachdem aber im März das Verwaltungsgericht Düsseldorf den Entzug ihres Doktortitels für rechtens erklärt hat, fehle an der LMU „die notwendige Akzeptanz für einen Verbleib von Frau Schavan im Hochschulrat“, teilte die Uni mit. Man r espektiere Schavans Entscheidung, sagte Bayerns Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle (CSU) am Dienstag.
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Dessen ungeachtet will die Universität Lübeck ihr am Freitag einen Ehren-Doktor (honoris causa) verleihen. Dies hatte die Uni bereits 2012 beschlossen, die Ehrung wurde aber zunächst wegen der Landtagswahl in Schleswig-Holstein und dann wegen der Düsseldorfer Plagiatsaffäre mehrfach verschoben.
Kritik aus der FDP
Die Ehrendoktorwürde werde ihr nicht für wissenschaftliche Leistungen verliehen, betont die Uni Lübeck, sondern für ihre Verdienste um die Hochschule. Schavan hatte als Bundesministerin 2010 die klamme Uni mit 25 Millionen Euro aus Bundesmitteln gerettet.
Kritik an der Verleihung kommt aus der FDP: „Man kann Annette Schavan nur den dringenden Rat geben, diese Verleihung nicht anzunehmen“, sagte die Landesvorsitzende der Hamburger Liberalen, Sylvia Canel dem Spiegel. Schon allein das Ansinnen, einem Bundesminister für die Überweisung von Steuermitteln die Ehrendoktorwürde verleihen zu wollen, findet Canel „grundsätzlich befremdlich“.
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