Madrid. .

„Lufthansa ist die beste Airline in Europa“, schwärmt Antonio Polo von der spanischen Pilotengewerkschaft Sepla. Er sagt das auch, weil viele seiner Kollegen – sogar die der großen spanischen Iberia – von den Tarifverträgen der Lufthansa-Piloten nur träumen können. Das Grundgehalt eines spanischen Piloten liegt bei 900 Euro im Monat. „Das ist aber nur ein grober Anhaltspunkt, denn dieses Gehalt ist abhängig von Flugstunden, Nachtdiensten, Betriebszugehörigkeit und vielen anderen Faktoren“, sagt Polo. Tatsächlich sei es erheblich höher als 900 Euro. „Ein Iberia-Pilot hat ein Einstiegsgehalt von 35 000 Euro im Jahr und kommt nach 25 Jahren auf 150 000 bis 180 000 Euro.“ Dafür absolviere er bis zu 850 Flugstunden im Jahr. Die EU setzt eine Höchstgrenze von 900 Flugstunden.

Immer öfter ließen sich Iberia-Piloten von den neuen, finanzstarken Airlines wie „Etihad“ abwerben. Oder sie heuerten bei der aufstrebenden türkischen Linie „Turkish Airlines“ an.

Der irische Billigflieger Ryanair liegt im Clinch mit seiner Pilotengewerkschaft RPG. Die Kapitäne sind sauer, weil nur jeder dritte Ryanair-Pilot eine Festanstellung hat. Die anderen sind „Vertragspiloten“, die von einer Agentur vermittelt wurden. Die Bezahlung ist schlecht, die soziale Absicherung miserabel. „Solche Vertragspiloten gibt es inzwischen überall in Europa“, klagt Antonio Polo. Der Trend geht zum Billigpiloten.