Berlin. . Mit einer Kühlschrank-Tauschaktion will Bundesumweltministerin Hendricks (SPD) einkommensschwachen Familien beim Stromsparen helfen. Im Zuge des Programms „Stromspar-Check Plus“ sollen binnen zwei Jahren bis zu 16.000 alte Geräte durch moderne energiesparende Kühlgeräte ersetzt werden.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) führt eine Art „Abwrackprämie“ für Kühlschränke ein. Hartz-IV-Empfänger, die ihren alten stromfressenden Kühlschrank verschrotten und ei­nen sparsamen kaufen, sollen vom Staat einen Zuschuss bekommen – 150 Euro. Das Programm läuft zwei Jahre lang. Die Mittel reichen für 16.000 Gutscheine. Das Angebot gilt auch für Empfänger von Wohngeld und Sozialhilfe. Voraussetzung: Die Haushalte müssen bei der Aktion „Stromspar-Check Plus“ mitmachen: eine vom Ministerium geförderte, kostenlose Energieberatung.

Langzeitarbeitslose werden dafür in einem Lehrgang von vier Wochen zu „Stromsparhelfern“ ausgebildet. Dann besuchen sie die Kunden zu Hause, messen den Stromverbrauch und geben Tipps. Bisher brachten sie ein Set mit Energiesparlampen, Standby-Schaltern, Spardusch­köpfen und anderes im Wert von 70 Euro mit. Pro Haushalt und Jahr ließen sich so die Kosten für Energie und Wasser im Schnitt um 150 Euro senken, erklären die Organisatoren. Davon profitierten auch Kommunen und Bund, die bei Beziehern von Ar­beitslosengeld II für Wasser- und Heizkosten extra aufkommen müssten.

Kühlschränke gelten als besondere Stromfresser

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Bislang haben sich 125.000 Haushalte beraten lassen. Nun kommt der Tausch des Kühlschränke hinzu, die als besondere Stromfresser im Haushalt gelten. Die Regeln: Das bisher genutzte Gerät muss älter als zehn Jahre sein. Mindestens 200 Kilowattstunden müssen sich pro Jahr einsparen lassen. Der neue Kühlschrank oder die neue Kühl-Gefrier-Kombi dürfen nicht größer als das alte Gerät sein. Sie müssen zudem die höchste Energieeffizienzklasse „A+++“ erreichen. Das Programm startet zunächst in 67 Kommunen und wird nach und nach ausgeweitet. (Übersicht unter www.stromspar-check.de)

Laut Ökoinstitut in Freiburg lohnt sich der Austausch aus ökologischer Sicht: Die Produktion eines neuen Kühlschrankes schlage weniger zu Buche als die Energieverschwendung, wenn ein altes Gerät am Stecker bleibe. „90 Prozent der Umweltauswirkungen entstehen bei großen Haushaltsgeräten während der Nutzungsphase.“ Darum sei es „sinnvoll“, die vor 2004 hergestellten Kühlschränke auszusortieren.

Bleibt ein Problem: Die neuen top-effizienten Geräte gibt es nicht unter 330 Euro. Mindestens 180 Euro müssen also selbst aufgebracht werden.