Meschede. .
Die Polizei im Hochsauerlandkreis rüstet auf im Kampf gegen den Krach, den Motorradfahrer in die Region tragen. Gestern gründeten die Städte Meschede, Schmallenberg, Arnsberg und Sundern, die Kreisverwaltung und die Kreispolizeibehörde eine neue „Ordnungspartnerschaft Motorradlärm“. In den vier Städten wird an 17 besonders betroffenen Stellen stärker und besser kontrolliert.
Immer montags laufen bislang in den Ordnungsämtern Beschwerden von Bürgern über den Motorradlärm vom Wochenende auf. Bisher waren die Städte machtlos. Jetzt, zum Start in die neue Motorradsaison, bündeln die Ordnungspartner ihre Kräfte.
Polizeidirektor Georg Petering sagt sogar: „Wir haben unsere Waffen geschärft.“ Denn jetzt geht es nicht mehr nur um Geschwindigkeitsmessungen. Die Kreisverwaltung und Kreispolizeibehörde haben ein Schallpegelmessgerät angeschafft, mit dem Motorradlärm nun auch gerichtsfest nachgewiesen werden kann: Wer zu laut ist, dem droht künftig die sofortige Stilllegung vor Ort. Hinzu kommen Bußgelder, außerdem muss anschließend umständlich die Betriebserlaubnis neu beantragt werden: Die Polizei bestraft also auch mit zusätzlichen Behördengängen und Gebühren. Josef Jakobi, Leiter der Direktion Verkehr, sagt: „Wenn wir nur einen Motorradfahrer aus einer Gruppe herausziehen und ihm den Lärm nachweisen können: Das wird sich so schnell in der Szene herumsprechen.“
Die Bürgermeister machten deutlich: Es gehe nur um eine Minderheit von Motorradfahrern. „Wir sind keine Spaßverderber“, sagte Uli Hess (Meschede). Bürgermeister Detlef Lins (Sundern): „Jeder Motorradfahrer ist herzlich willkommen. Aber wir bitten um Einhaltung der Regeln.“ Straßensperrungen sind nicht ausgeschlossen, aber derzeit nicht geplant. Denn Landrat Dr. Karl Schneider wies darauf hin, dass dadurch nur Verkehr verlagert werde. Geprüft wird auch, eine Parkraumbewirtschaftung für Motorräder an den besonders belasteten Bereichen einzuführen.