Düsseldorf. .

Der Vorsitzende des NRW-Landesverbands der Alternative für Deutschland (AfD), Jörg Burger, hat seinen sofortigen Rücktritt und Parteiaustritt erklärt. Er ziehe damit die Konsequenzen aus dem autokratischen Führungsstil des Bundesvorstands der AfD beim Bundesparteitag in Erfurt, erklärte Burger am Wochenende.

Der 53-Jährige war erst im Dezember nach heftigen internen Streitigkeiten zum neuen Landeschef gewählt worden. Der Vorstand habe den überraschenden Rücktritt bedauert, erklärte ein Parteisprecher. Bis zur Wahl eines neuen Landesvorsitzenden beim nächsten Parteitag im Juni habe der Vorstand einstimmig Hermann Behrendt zum neuen Landesvorsitzenden gewählt.

Auch Landesvorstandsmitglied Jörg Himmelreich legte alle Ämter nieder und trat aus der Partei aus. Der autokratische Führungsstil von Parteichef Bernd Lucke verletze Grundprinzipien der Parteiendemokratie und die eigene Parteisatzung, teilte er mit.

Zuvor war bereits in Sachsen-Anhalt der Großteil des Landesvorstandes der AfD im Streit zurückgetreten. Sechs der neun Vorstandsmitglieder hatten wegen innerparteilicher Differenzen ihren Rücktritt erklärt.

Die Querelen kommen für die AfD im anlaufenden Europawahlkampf zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Die Partei erhofft sich von den Wahlen zum Europäischen Parlament am 25. Mai ein starkes Ergebnis und deutlichen Rückenwind. In Umfragen für den Bund liegt die AfD derzeit bei fünf Prozent.