Limburg. Der frühere Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hat zwei Tage nach seinem vom Papst erzwungenen Rückzug Fehler eingeräumt und um Vergebung gebeten.
"Mit dem Wissen von heute erkenne ich, dass ich Fehler gemacht habe. Auch wenn sie niemals aus Absicht entstanden, haben sie Vertrauen zerstört", heißt es in einer Erklärung vom Freitag. Er sehe die Chance für einen Neuanfang, für das Bistum Limburg und auch für ihn selbst.
Der 54-Jährige hatte am Vormittag in Rom ein kurzes Treffen mit dem Papst - zwei Tage, nachdem dieser Tebartz-van Elsts Amtsverzicht akzeptiert hatte. Zu gegebener Zeit soll der frühere Limburger Bischof mit einer neuen Aufgabe betraut werden, hatte der Heilige Stuhl mitgeteilt. Dies habe Franziskus ihm gegenüber auch bei der "herzlichen, brüderlichen Begegnung" am Freitag betont, heißt es in der Erklärung.
Der Papst empfing den 54-Jährigen am Freitag um 9.45 Uhr zu einer kurzen Audienz, wie eine Sprecherin des Vatikans der Nachrichtenagentur dpa sagte. Sie dauerte damit höchstens eine Viertelstunde, denn der Papst wartete bereits auf einen prominenten Gast, den griechischen Präsidenten Karolos Papoulias. Worüber Papst und Bischof bei dem privaten Treffen genau gesprochen haben, wurde nicht mitgeteilt, wie Radio Vatikan berichtete.
Tebartz-van Elst bat in der Erklärung zudem darum, seine Äußerungen zum Prüfbericht über die Kostenexplosion am neuen Limburger Bischofssitz nicht als Anfang einer neuen Auseinandersetzung, sondern als Zäsur zu betrachten.
Er hatte erklärt, Teile des Berichts der Expertenkommission seien nicht wahr. Zudem machte er seinen früheren Generalvikar Franz Kaspar für einen wesentlichen Teil der Kostenexplosion verantwortlich.
Tebartz-van Elst wurden Verschwendung und autoritäre Amtsführung vorgeworfen. Er trägt nach dem Prüfbericht die Verantwortung für die Kostenexplosion beim Um- und Neubau seines Amtssitzes auf rund 31 Millionen Euro.
Für die Bezüge von Tebartz-van Elst ist derweil weiterhin das Bistum Limburg zuständig. Der 54-Jährige habe nun den Status eines emeritierten Bischofs, sagte ein Sprecher der Diözese. Das Bistum sorge damit für dessen Versorgung - ähnlich wie bei Pfarrern im Ruhestand. Für die Zukunft wolle man sich am Umgang anderer Bistümer mit ihren Bischöfen im Ruhestand orientieren, erklärte der Sprecher. Es soll ein "transparenter und nachvollziehbarer Modus" gefunden werden.