Limburg. .

Der umstrittene Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst kehrt nicht in sein Bistum zurück. Nach einer monatelangen Hängepartie nahm Papst Franziskus gestern das Rücktrittsgesuch des bereits seit Oktober suspendierten Bischofs an. Das Bistum hofft nun nach dem Finanzskandal um die gestiegenen Baukosten für einen neuen Bischofssitz auf einen Neuanfang.

Tebartz-van Elst bot seinen Amtsverzicht nach Angaben des Vatikans bereits am 20. Oktober an. Dieses Rücktrittsgesuch wurde nun angenommen. Die Diözese sei in eine Situation gekommen, „die eine fruchtbare Ausübung“ des bischöflichen Amtes durch Tebartz-van Elst verhindere, begründete der Vatikan die Entscheidung. Bis zur Berufung eines Nachfolgers soll der Paderborner Weihbischof Manfred Grothe als Apostolischer Administrator die Geschäfte in Limburg führen. Tebartz-van Elst solle „zu gegebener Zeit“ mit einer anderen Aufgabe betraut werden.

Über die ausufernden Kosten informiert

Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, sieht für das Bistum Limburg die Chance für einen Neubeginn. „Es ist gut, dass der Papst heute eine Entscheidung herbeigeführt hat, die für das Bistum Limburg einen Aufbruch und Neubeginn möglich macht“, erklärte Marx. Auch der Bischof von Münster sprach von einer „Befreiung, weil nun Klarheit herrsche“. Felix Genn weiter: „Daneben ist es aber schmerzlich, dass es so weit gekommen ist.“

Tebartz-van Elst stand vor allem wegen der hohen Baukosten für einen neuen Bischofssitz in der Kritik. In ihrem Prüfbericht stellt die Deutsche Bischofskonferenz jetzt fest: Tebartz-van Elst war stets über die ausufernden Kosten für den Bau informiert. Außerdem ist er in erster Linie verantwortlich für die deutliche Kostenexplosion auf dem Domberg. Bischof und Domkapitel hätten geltendem Recht „in zahlreichen Fällen nicht Rechnung getragen“.

„Die Ausgestaltung des Bauprojekts geht vorwiegend auf Wünsche und Aufträge des Bischofs zurück“, heißt es im Bericht, auf dem die Entscheidung von Papst Franziskus basiert. Nach Überzeugung der Prüfungskommission wich Tebartz-van Elst Kostenfragen bewusst aus.