Berlin. .
Der Bund weitet die Lkw-Maut auf mehr Fahrzeuge und Straßen aus. Sie soll ab 2015 nicht mehr nur für Schwerlaster ab einem Gewicht von zwölf Tonnen gelten, sondern schon ab 7,5 Tonnen. Außerdem werde die Maut auf weiteren 1000 Kilometern vierspurig ausgebauter Bundesstraßen eingeführt, kündigte Bundesverkehrsminister Dobrindt an.
Mit beiden Maßnahmen will der CSU-Politiker größere Löcher in seinem Etat verhindern, da die Maut-Sätze sinken werden - vor allem, weil der Bund wegen niedriger Zinsen beispielsweise Kosten bei der Straßensanierung spart. „Dieser Zinsvorteil muss an die Nutzer der Straßen weitergegeben werden“, so Dobrindt. Dadurch drohen Einnahmeausfälle von zwei Milliarden Euro in der laufenden Wahlperiode. Die beiden neuen Maßnahmen sollen zumindest 700 Millionen Euro wieder einspielen.
Er sei sich mit Finanzminister Schäuble (CDU) einig, dass die Lücke mit Mitteln aus dem allgemeinen Bundeshaushalt geschlossen werde, „damit es zu keiner Verringerung der Investitionen im Verkehrshaushalt kommt“. Die große Koalition hat versprochen, fünf Milliarden Euro zusätzlich in die Verkehrsinfrastruktur zu stecken. Die Lkw-Maut bringt derzeit jährlich etwa 4,5 Milliarden Euro ein.
Mittelfristig soll sie auf alle Bundesstraßen ausgedehnt werden. Das werde aber erst ab Mitte 2018 machbar sein. Seine Pläne für eine Pkw-Maut will der CSU-Politiker noch vor der Sommerpause vorstellen. „Wir wollen das Gesetzesverfahren dieses Jahr abschließen“, so Dobrindt. Kassiert werden soll sie dann ab 2016.
Über die Vorschläge solle nun mit den Regierungsfraktionen beraten werden, sagte Dobrindt. Union und SPD hatten im Koalitionsvertrag vereinbart, die Lkw-Maut sogar auf alle Bundesstraßen auszudehnen. Hierfür wird aber ein längerer technischer und organisatorischer Vorlauf benötigt, da das Netz 39 700 Kilometer lang ist. Dobrindt sagte, ein dafür erforderliches System dürfte erst Mitte 2018 technisch funktionsfähig zur Verfügung stehen.