Düsseldorf/Berlin. . Zwar sinkt die Schadstoffbelastung stetig, zwar ist die Luft meistens klar. Doch gesund ist sie deshalb noch lange nicht. Stickoxide, Ammoniak und Feinstaub belasten die Menschen in NRW

Noch in den 1970ern war die Luftverschmutzung im Ruhrgebiet ähnlich stark wie nun in den asiatischen Millionenstädten. „Zur damaligen Zeit konnte beispielsweise die Wäsche kaum draußen zum Trocknen aufgehängt werden, ohne dass sich sichtbarer Schmutz auf ihr absetzte“, heißt es in einem Papier des Umweltbundesamtes (UBA).

Inzwischen ist die Luft deutlich besser, vor allem im Ruhrgebiet – auch das ist eine Folge des Strukturwandels. Tagelangen dichten Smog gab es zuletzt in den 1980er-Jahren. Aktuelle Daten zeigen, dass die Luft immer sauberer wird. So ist nach den Messwerten des Landesumweltamtes aus dem Jahr 2012 die Schadstoffbelastung insgesamt zurückgegangen – auch wenn einzelne Werte wie Stickstoffoxid die Grenzwerte überschreiten. „Das ist auf die Wirksamkeit der Maßnahmen der Luftreinhaltepläne zurückzuführen“, sagte NRW-Umweltminister Remmel, als er den Bericht vorstellte.

Tierhaltung erzeugt schädliches Ammoniak

Ein Thema ist in Deutschland und Europa die Luftverschmutzung aber weiterhin: Für Deutschland hat das Umweltbundesamt 47 000 vorzeitige Todesfälle durch schlechte Luft allein im vergangenen Jahr errechnet. Schuld sind Stickoxide, Feinstaub und Dieselruß.

Was laut Weltgesundheitsorganisation auch noch unterschätzt wird, ist Ammoniak, ein Stoff, der durch die Tierhaltung entsteht. Er werde bei der Düngung von Feldern freigesetzt und zähle mit Umwandlungsprodukten wie Ammonium zu den wichtigsten Luftschadstoffen, heißt es.

Die Luft in NRW und Deutschland mag klarer sein als in Asien. Sauber und gesund zu sein, davon ist sie aber noch weit entfernt.