Düsseldorf/Hagen. .

Im Streit um die Neuausrichtung der Hochschulen im Land und um die stark gestiegenen Bezüge der Hochschulrektoren meldet sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) zu Wort. Mehr als 50 Professoren haben eine Protest-Erklärung der GEW unterschrieben und unterstützen damit die Pläne der rot-grünen Landesregierung für ein neues „Hochschulzukunftsgesetz“. Bekannte Wissenschaftler wie die Bildungsforscher Klaus Klemm und Rolf Dobischat (beide Uni Duisburg-Essen) sowie der älteste Sohn von Willy Brandt, der Historiker Peter Brandt (Hagen), wenden sich gegen die Uni-Spitzen und Hochschulräte.

Die Forscher werfen den Rektoren „massive, einseitige, polemische Kritik“ am geplanten Hochschulgesetz vor.

Eine der Botschaften der Professoren ist: Die Rektoren hätten in den letzten Jahren zu viel Macht erhalten. „Aus der Autonomie der Wissenschaftler ist eine Autonomie der Hochschulleitungen mit weitgehenden Durchgriffsrechten geworden“, heißt es in der Erklärung. Die Hochschulräte, eingerichtet unter der schwarz-gelben Landesregierung, sollten sich künftig auf die Beratung der Hochschulen beschränken, so die Unterzeichner. Die Rektoren hatten ihre Gehälter zuletzt frei mit den Hochschulräten ausgehandelt.

Außerdem kritisieren die Professoren die verbreitete „prekäre Beschäftigung von Wissenschaftlern“ an den Hochschulen.Die Erklärung schließt mit einer Warnung: „Ein Scheitern der neuen Gesetzgebung „würde die jetzigen Machtverhältnisse in den Hochschulen zementieren und auf unabsehbare Zeit blockieren“.