Münster..
Vor der Frühjahrstagung der katholischen Deutschen Bischofskonferenz von heute an in Münster hat der scheidende Vorsitzende, Robert Zollitsch, Hoffnungen auf „neue Anstöße“ aus Rom zum Thema Familie geäußert. Vieles werde inzwischen „neu und vertieft“ gesehen, sagte Zollitsch. Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, rief zur Überwindung der innerkatholischen Glaubwürdigkeitskrise und zu einer „angstfreien Kommunikation“ in der Kirche auf.
Bei den neuen Anstößen, die er von Papst Franziskus und der römischen Sondersynode im Herbst erwarte, gehe es auch um die Frage wiederverheirateter Geschiedener und den „Dienst an den Sakramenten“, sagte der Freiburger Erzbischof. Bisher sind wiederverheiratete Geschiedene in der katholischen Kirche vom Abendmahl ausgeschlossen.
Zollitsch (75), dessen Rücktritt als Freiburger Erzbischof der Papst bereits im September angenommen hatte, scheidet nach sechs Jahren aus dem Amt. Die Wahl seines Nachfolgers steht am Mittwoch an. Mit Spannung wird erwartet, ob der umstrittene Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz van-Elst in Münster anwesend ist.
„Der künftige Vorsitzende muss im Sinne von Papst Franziskus mutig und offen den Dialog in unserer Kirche führen“, forderte ZdK-Präsident Glück. Die Kirche müsse sich den Nöten der Menschen zuwenden. Es gehe darum, die von Papst Franziskus praktizierte „angstfreie Kommunikation“ auch in Deutschland umzusetzen. Glück forderte die Bischöfe auf, die Ergebnisse der vom Vatikan in Auftrag gegebenen Umfrage zu Ehe, Familie und Sexualität wirklich ernstzunehmen.