Essen.

Erzbischof Georg Gänswein ist der Privatsekretär von Papst Franziskus – und auch der des zurückgetretenen Vorgängers Benedikt XVI. Der Geistliche hat sich im Gespräch mit Peter Seewald im Magazin der Süddeutschen Zeitung über beide geäußert.

Zum Rücktritt Benedikts: Offenbar war die Einschätzung des Leibarztes von Josef Ratzinger, der Papst werde einen weiteren Atlantikflug nicht überstehen können, für den Schritt mitentscheidend, bestätigt Gänswein. Zudem wollte Benedikt einem Nachfolger Zeit geben, sich auf den Weltjugendtag vorzubereiten.

Zur Befindlichkeit des zurückgetretenen Papstes: „Papst Benedikt ist noch milder, noch gütiger geworden. Er ist ein alter Herr, aber ganz klar und hell im Kopf und nach wie vor sehr humorvoll.“

Zur Begeisterung, die Franziskus auslöst: „Er ist ein Mann, der es versteht, den ganzen Menschen anzusprechen, nicht nur den Intellekt oder einen der Sinne. Ob der Enthusiasmus anhalten wird, muss man sehen, Wir warten ja noch auf inhaltliche Vorgaben.“ Später sagt er: „Werden die Erwartungen nicht erfüllt, kann sich das Blatt schnell wenden.“

Über das äußere Auftreten Franziskus’: „Was die Schuhe betrifft, klar, das ist auch eine Frage der Ästhetik. Aber es war vergebliche Liebesmüh zu versuchen, ihn zu überzeugen, dass es möglicherweise nicht nur aus Gründen der Optik, sondern auch der Tradition richtiger wäre, sich in die Linie seines Vorgängers einzufügen.“