Berlin. Eigentlich sollten sie helfen, jeden Bürger gegenüber den Finanzbehörden eindeutig zu identifizieren: die elfstelligen persönlichen Steueridentifikationsnummern. Doch eine durch eine Verwaltungspanne sind offenbar zehntausende dieser Nummern doppelt vergeben worden. Jetzt drohen Korrekturen.
Die persönliche Steueridentifikationsnummer ist nach einem Zeitungsbericht durch Verwaltungspannen offenbar zehntausendfach doppelt vergeben worden. Das Bundesfinanzministerium hat nach Angaben des parlamentarischen Staatssekretärs Michael Meister Hinweise auf insgesamt 164 451 mögliche Mehrfachvergaben, schreibt die "Süddeutsche Zeitung" (Donnerstag). Das gehe aus einem Antwortschreiben Meisters auf eine Anfrage des Linken-Steuerexperten Richard Pitterle hervor.
So seien dem Ministerium Fälle bekannt, in denen einer Person mehrere Steuernummern zugewiesen worden seien. Dies könne beispielsweise bei der Rückkehr nach einem Auslandsaufenthalt geschehen, da von den Meldebehörden häufig eine neue Nummer eingefordert werde. Es gebe offenbar aber auch Fälle, in denen zwei Personen dieselbe Steueridentifikationsnummer zugewiesen wurde.
Über 100.000 Fehlvergaben bereits erledigt
Laut Meister hatte das zuständige Bundeszentralamt für Steuern bis Anfang Dezember des vergangenen Jahres etwa 106 000 der Fehlvergaben bereits erledigt. Weitere 14 000 Fälle seien noch in Bearbeitung. Die elfstellige Steueridentifikationsnummer wurde 2007 eingeführt. Jedem in Deutschland gemeldeten Bürger soll eigentlich genau eine dieser Nummern zugeordnet werden. (dpa)